Besonderheiten kindlicher MS

Eine MS manifestiert sich in 3-5% aller Fälle bereits vor dem 16. Geburtstag, selten sogar im Kleinkindesalter. Häufigste Symptome sind bei Kindern zerebelläre, sensorische und motorische Ausfälle, gefolgt von visuellen Störungen durch Optikusneuritis oder Doppelbilder. Insbesondere jüngere Kinder können „untypische“ Beschwerden wie z.B. Bewusstseinsstörungen oder Krampfanfälle erfahren. Über 95% der pädiatrischen MS-Patienten haben einen primär schubförmigen Krankheitsverlauf mit Remissionen. Der Krankheitsverlauf scheint nach einem zunächst aktiven, oft multisymptomatischen Krankheitsbeginn in den folgenden 10-15 Jahren der Erkrankung milder (bessere Reversibilität der Schubsymptome, niedrigere EDSS-Werte) verglichen mit der Erwachsenenmanifestation. Jedoch kann es durch das um ca. 20 Jahre frühere Erkrankungsalter in einem um ca. 10 Jahre jüngeren Lebensalter zu bleibenden Behinderungen bzw. zu einer sekundär chronisch progredienten Erkrankungsphase kommen